Kelp!

Das grüne Gold der Meere: An Bord der Gleaner macht sich die junge Filmemacherin Caylon La Mantia mit ihrer Crew auf die Suche nach dem verborgenen Schatz der britischen Küste: KELP! Ihre Mission? Die faszinierende Welt dieser bemerkenswerten Meeresalge zu erforschen. Zwischen den zerklüfteten Klippen der britischen Küste trifft das Team auf inspirierende Visionäre und entdeckt eine überraschende Wahrheit: Im Kampf gegen den Klimawandel könnte Seetang unser größter Verbündeter sein.

Ich möchte glauben, dass es wirklich Lösungen gibt, denn ich habe oft das Gefühl, dass wir dem Untergang geweiht sind (angesichts des Klimawandels) - und dann habe ich Kelp entdeckt.

Film Facts

Länge: 15 Min
Regie: Caylon La Mantia, Anna Roberts
Mit: Caylon La Mantia,Pierre Paslier (NotPla), Kate Burns, Francois Buyers, Izzy Carvet, Jacob Guy, Fabio De Maddalena, Kathryn Sainsbury-Wilkes, Matt Hill, Harrison Wood, Matt Roseveare
Produktion: 2022, UK, KELP! film and production team

Die faszinierende Welt des Kelps

In den Küstengewässern erstrecken sich majestätische Kelpwälder vom Meeresboden bis zur Oberfläche und bieten einen sicheren Zufluchtsort vor den Gefahren des offenen Ozeans. Hier finden unzählige Meereslebewesen Schutz – von mikroskopisch kleinen Organismen bis hin zu großen Meeressäugern. Diese Unterwasserwälder dienen als besonders wichtige Kinderstuben für den Nachwuchs vieler Arten, darunter auch zahlreiche Fischarten, die wir konsumieren. Die Kelpwälder können bis zu 30 Meter hoch werden und gedeihen in kühleren, nährstoffreichen Gewässern, wo sie das Sonnenlicht erreichen, das sie für die Photosynthese benötigen.

Caylon La Mantia ©

Natürlicher Klimaschützer und Küstenwächter – Eine Chance für den maritimen Umweltschutz?

Mit einer täglichen Wachstumsrate von bis zu 60 Zentimetern übertrifft Kelp sogar tropische Regenwälder in seiner Fähigkeit, CO₂ zu binden. Ein einziger Hektar Kelpwald kann jährlich bis zu 20 Tonnen CO₂ aus dem Meerwasser filtern. Zusätzlich nimmt Kelp erhebliche Mengen an Stickstoff auf und hilft, die Versauerung der Ozeane durch seinen pH-ausgleichenden Effekt zu bekämpfen. Würden Kelpwälder auf nur 9 % der Weltmeere wiederhergestellt, könnten sie theoretisch die gesamten globalen CO₂-Emissionen aus der Landwirtschaft ausgleichen.

Kelpwälder binden nicht nur große Mengen an CO₂, sondern fungieren auch als natürliche Wellenbarrieren, die Küsten vor Erosion schützen. Diese lebenswichtigen Ökosysteme sind jedoch zunehmend durch den Klimawandel, Verschmutzung und intensive Küstenbebauung bedroht. Der Schutz der verbliebenen Wälder und die Wiederherstellung in geschädigten Gebieten sind daher entscheidend für die zukünftige Gesundheit unserer Ozeane.

Caylon La Mantia ©

Ein Multitalent für Wirtschaft und Umwelt

Neben der Wiederherstellung und dem Schutz natürlicher Kelpwälder entstehen weltweit in Küstengebieten zunehmend Kelp-Farmen, in denen Kelp an Seilen in der Wassersäule gezogen wird und mehrmals im Jahr geerntet werden kann.

Auf der Suche nach nachhaltigen Lösungen für globale Herausforderungen hat sich kultivierter Kelp als wahrer Allrounder im Dienste des menschlichen Lebens auf unserem Planeten erwiesen. Sein Anbau erfordert weder Süßwasser noch Dünger oder Landfläche – ein herausragendes Beispiel für nachhaltiges Ressourcenmanagement. Die Bandbreite seiner Anwendungen ist beeindruckend: von der Herstellung hochwertiger Lebensmittel und der Verwendung in Kosmetik- und Pharmaindustrie bis hin zur Entwicklung biologisch abbaubarer Verpackungen. Pionierunternehmen wie NotPla zeigen bereits, wie kelpbasierte Materialien eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Plastik bieten können.

Aktuelle Forschungsprojekte untersuchen das Potenzial von Kelp für die Produktion von Biokraftstoffen, seinen Einsatz in der nachhaltigen Landwirtschaft und seine Verwendung als innovatives Material der Zukunft. Diese außergewöhnliche Vielseitigkeit, kombiniert mit seinen ökologischen Vorteilen, macht Kelp zu einer vielversprechenden Lösung für die nachhaltige Entwicklung unserer Küstenregionen und Ozeane.