Kelp!

Das grüne Gold der Meere: An Bord der Gleaner macht sich die junge Filmemacherin Caylon LaMantia mit ihrer Crew auf die Suche nach dem verborgenen Schatz der britischen Küste: KELP! Ihre Mission? Die faszinierende Welt jener erstaunlichen Meerespflanze zu erkunden, die in weiten Teilen unserer Ozeane wächst, deren wahre Superpower aber noch größtenteils unbekannt ist.

Zwischen den schroffen Klippen der britischen Küste begegnet das Team inspirierenden Visionären und enthüllt dabei eine überraschende Wahrheit: Im Kampf gegen den Klimawandel könnte ausgerechnet diese unterschätzte Unterwasserpflanze unser größter Verbündeter sein.

Ich möchte glauben, dass es wirklich Lösungen gibt, denn ich habe oft das Gefühl, dass wir dem Untergang geweiht sind (angesichts des Klimawandels) - und dann habe ich Kelp entdeckt.

Film Facts

Länge: 15 Min
Regie: Caylon LaMantia, Anna Roberts
Mit: Caylon LaMantia,Pierre Paslier (NotPla), Kate Burns, Francois Buyers, Izzy Carvet, Jacob Guy, Fabio De Maddalena, Kathryn Sainsbury-Wilkes, Matt Hill, Harrison Wood, Matt Roseveare
Produktion: 2021, UK, KELP! film and production team

Die faszinierende Welt des Kelps

In den Tiefen unserer Ozeane erstrecken sich majestätische Kelpwälder - bis zu 30 Meter hohe, schwebende Unterwassergärten aus Braunalgen, die zu den faszinierendsten Ökosystemen unseres Planeten gehören. Diese einzigartigen Wälder gedeihen in kühleren, nährstoffreicheren Gewässern in mittleren Tiefen. Dort, wo das Sonnenlicht gerade noch für die Photosynthese der Wundergewächse ausreicht, finden unzählige Meeresbewohner Schutz in den verschlungenen Zweigen des Ökosystems- von mikroskopisch kleinen Organismen bis hin zu großen Meeressäugern.

Caylon La Mantia ©

Natürlicher Klimaschützer und Küstenwächter – Eine Chance für den maritimen Umweltschutz?

Mit einem täglichen Wachstum von bis zu 60 Zentimetern übertrifft Kelp selbst tropische Regenwälder in seiner Fähigkeit, CO₂ zu binden. Ein Hektar Kelpwald kann jährlich bis zu 20 Tonnen CO₂ aus dem Meerwasser filtern - das entspricht den Emissionen von etwa 4,3 Autos. Zusätzlich absorbiert Kelp erhebliche Mengen an Stickstoff und reduziert die Übersäuerung der Meere durch einen pH-Wert-ausgleichenden Effekt. Würden nur 9% der Weltmeere für Kelp-Kultivierung genutzt, könnten wir theoretisch den gesamten globalen CO₂-Ausstoß der Landwirtschaft neutralisieren.

Diese beeindruckende Eigenschaft könnte die Meerespflanze zu einem Schlüsselakteur im weltweiten marinen Klimaschutz machen: Als natürliche Kohlenstoffspeicher binden sie nicht nur bedeutende Mengen CO₂, sondern fungieren auch als natürliche Wellenbrecher zum Schutz unserer Küsten vor Erosion. Sie bieten zahlreichen Meeresbewohnern ein sicheres Zuhause und tragen so maßgeblich zur maritimen Biodiversität bei. Doch diese wertvollen Ökosysteme sind durch den Klimawandel, Umweltverschmutzung und intensive Küstennutzung bedroht. Ihr Schutz durch nachhaltige Bewirtschaftung ist daher von größter Bedeutung für die Zukunft unserer Meere.

Caylon La Mantia ©

Ein Multitalent für Wirtschaft und Umwelt

In der Suche nach nachhaltigen Lösungen für globale Herausforderungen erweisen sich Kelpwälder als wahre Alleskönner im Dienste unseres Planeten: Ihre Kultivierung kommt völlig ohne Süßwasser, Düngemittel oder Landverbrauch aus - ein Paradebeispiel für nachhaltige Ressourcennutzung. Das Spektrum seiner Anwendungsmöglichkeiten ist beeindruckend: Von der Herstellung hochwertiger Lebensmittel über die Verwendung in Kosmetik und Pharmazie bis hin zur Entwicklung biologisch abbaubarer Verpackungen. Pionierunternehmen wie Notpla zeigen bereits heute, wie Kelp-basierte Materialien eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen bieten können.

Aktuelle Forschungsprojekte untersuchen seine Eignung für die Produktion von Biokraftstoffen, seinen Einsatz in der nachhaltigen Landwirtschaft und seine Verwendung als innovatives Material der Zukunft. Die außergewöhnliche Vielseitigkeit dieser Meerespflanze in Kombination mit ihrem ökologischen Nutzen macht sie zu einem Hoffnungsträger für die nachhaltige Entwicklung unserer Küstenregionen und Ozeane.